Bis zum Wendenkreuzug von 1147 lag ein slawisches Dorf an dem heute verlandeten See im damaligen Stammesgebiet der Abodriten. Die slawische Bezeichnung " Jezero" für "See" verlieh dem Ort seinen Namen.
Um 1150 machte Heinrich der Löwen das Gebiet dem sächsischen Reich untertan. Neben der Bekehrung der Slawen zum Christentum übernahmen sächsische Adelige die Besiedlung Mecklenburgs mit deutschen Bauern.
Unter den Grafen von Ratzeburg entstanden bis 1197 zahlreiche Pfarreien im Wittenburger Land, auch in der benachbarten Grafschaft Schwerin, an deren westlicher Grenze das Bauerndorf Yheser lag. In der Mitte des Rundlingsdorfs war schon bald eine kleine Kirche errichtet worden.
Picher und die Jabelheide gehörten zur Grafschaft Dannenberg, nach Norden schloss die Grafschaft Schwerin an, während die Ordensritter der Johanniter vom Herzog mit der Komturei Kraak mit Sülstorf, Rastow, Hoort und Moraas belehnt waren.
In der ersten schriftlichen Erwähnung behielt sich Herzog Albrecht von Mecklenburg in einer Urkunde vom 24. August 1371 Mannschaft, Spanndienste und Kirchenlehne von „Hagenow und Yheser" vor, während er Haus, Stadt, Land und Vogtei Wittenburg an Wipert und Lüder von Lützow verpfändete.
Die Lützows blieben auf lange Zeit Pfandinhaber des Landes Wittenburg und gehören zu den fehde- und beutelustigsten Rittergeschlechtern in Mecklenburg, wobei auch ihr Herrschaftsgebiet durch Gegen- und Rachemaßnahmen ihrer Gegner häufig in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Jesar wechselte in der Folgezeit zurück zur Grafschaft Schwerin und zum Kirchspiel Warsow, unter dem es im Kaiser-Bede-Register von 1496 aufgeführt wird.
1583 wurde die baufällige Kapelle auf dem freien Platz mitten im Dorf erwähnt, die aus Holz und Steinen und von einem hölzernen Zaun umgeben war.
Der dreißigjährige Krieg (1618-1648) traf Jesar hart, von den 17 Gehöften waren noch 3 Bauernhöfe und 2 Klein-bauernstellen von einheimischen Familien bewohnt.
70 Jahre später lässt Hofmarschall Johann Christoph von Halberstadt, der seinen Besitz auf Sudenhof auf Kosten der Jesarer Flur vergrösserte, eine rechteckige Fachwerkkirche im Stile der "Notkirchen" errichten.
Die Kirche wurde 1717 geweiht und sollte den für den Hofmarschall arbeitenden Mägden und Knechten den langen Kirchweg nach Warsow ersparen, damit diese nicht zu lange von ihrer Arbeit abgehalten wurden.
1847 wurde an der westlichen Seite der Kirchenraum vergrößert, der Turm angebaut und die Inneneinrichtung erneuert.
Erst 1851 wird Jesar vom Pfarrsprengel Warsow endgültig abgetrennt.
1859 wurde eine Glocke für diese Kirche von Hausbrandt in Wismar gegossen
1875 wurde in Kirch Jesar eine eigenständige Pfarrstelle eingerichtet, verbunden mit dem Dorf Moraas. Ein ehemaliger Bauernhof gegenüber der Kirche wurde zum Pfarrhaus.
1881 wurde auf der Westempore die Orgel vom Hagenower Orgelbauer Johann Heinrich Runge geliefert. Um für den Orgelbau die nötige Höhe zu bekommen, musste die Empore um ca. 40 cm gesenkt werden.