Im Zuge der Ordnung des Herrschaftsverhältnisse in der neu entstandenen Grafschaft Schwerin entsteht ab dem 11. Jahrhundert ein Netz von Pfarreien und Kirchspielen, die den heidnischen Slawen das Christentum und den deutschen Neusiedlern die gewohnte seelische Heimstatt bieten. Kirch Jesar wird als südwestlicher Außenposten der Grafschaft Schwerin mit Kirche und Pfarrei ausgestattet, um umliegende Gemeinden kirchlich mitzuversorgen, sicher Moraas und vermutlich Zachun und Hoort.
Das ursprüngliche Konzept überholt sich am Anfang des 13. Jahrhunderts durch die Errichtung der Komturei Sülstorf der Johanniter, wobei der Ritterorden mit den Dörfern Sülstorf, Kraak, Hoort und Moraas belehnt wird. Damit wird Jesar ein nach drei Seiten von anderen Herrschaften umgebener Fortsatz der Grafschaft Schwerin und die Kirche verliert an Zustrom und Bedeutung, da Moraas, Hoort und Kraak zunächst nach Sülstorf und mit der Verlegung der Komturei nach Kraak zum Gottesdienst gehen.
Nachdem das Wittenburger und Boizenburger Land der Grafschaft Schwerin und diese nach dem Aussterben der männlichen Linie an den Herzog von Mecklenburg fallen, wundert es wenig, dass der Herzog kurz danach Jesar nach der urkundlichen Ersterwähnung des Ortes 1371 gewissermaßen als Dreingabe zusammen mit Hagenow als Lehen an die von Lützows vergibt. Nach der sicher mühsamen Jahrhundert unter der Herrschaft der von Lützows, fällt Jesar spätestens Ende des 15. Jahrhunderts als Dorf im Kirchspiel Warsow an das jetzige Amt Schwerin
der herzoglichen Dominialverwaltung zurück. Die Kirche von Jesar wird von nun an als Filialkirche von Warsow aus mit betreut.
Bis 1717 fanden die Gottesdienste in der Hausdiele eines als Scheune genutzten ehemaligen Bauernhauses statt
Tafelinschrift Kirche: „In dem Lutherischen Jubeljahr 1717 hat Gott zu Ehren diese Kapelle wieder aufbauen lassen: Der Fürstl. Mecklenb. Hofmarschall und Oberamtshaupt-mann Herr Johann Christoph von Halberstadt." Friedrich Schlie: „Schöner Renaissance-Kelch mit guter Treibarbeit. Auf der Unterseite des Fußes die Widmung: J•C•V•H• 1717." Als "der alhiesige Kirch- und Schulbediente" wird Johann Georg Michael Henckell in der Dorfchronik erwähnt.
Ab 1835 wird eine Vergrößerung der Kirche geplant, die 1847 erfolgt.
Die Fenster werden vergrößert und innen werden an drei Seiten die Emporen angebracht. Auch die beiden Fenster in der Ostwand werden vergrößert
1847 erhält die Kirch den Glockenturm
Die als Hilfsprediger bzw. Pastoren wirkenden Pastoren wohnten 1851 im alten Schulhaus.
Die Pfarre wurde im Jahre 1874 neu eingerichtet. Auf der ehemals Kähler - Lau'schen Erbpachtstelle entstand das jetzige Pfarrhaus. Auch die Ländereien der gelegten Hufe wurden dazugetan.
Pastor Willers durfte als erster das neue Pfarrhaus beziehen. Er war auch der Initiator der Bepflanzung der Dorfstraße mit Eichen, Linden und Kastanien." (Chronik)
Am 28. November 1881 wurde im Schulzenhaus in Gegenwart sämtlicher Erbpächter eine neue Sitzplatzverteilung in der Kirche beschlossen.
Beim Umbau 1913 werden die beiden Fenster zugemauert um hinter dem Kanzelaltar eine große Wandfläche für eine Wandmalerei zu schaffen.